Zukunftswerkstatt „Dein Engagement zählt“

Am 23. November 2024 trafen sich 70 Samariter:innen und Engagierte aus NRW im Bürgerhaus Stollwerck Köln zur Zukunftswerkstatt „Dein Engagement zählt“

KarriereEhrenamtASJ

Ein inspirierender Tag, der das Ehrenamt im ASB in den Mittelpunkt stellte.

Auf der Basis der ASB-Engagementstudie 2024 - Karriere beim ASB NRW e.V. mit dem Titel „Engagement fördern, Zukunft gestalten“ wurde die Vielfalt ehrenamtlicher Arbeit sichtbar gemacht, über zentrale Herausforderungen und Chancen diskutiert sowie gemeinsame Strategien für die Zukunft entwickelt.

 

Begrüßung und Auftakt

Die Veranstaltung begann mit einer herzlichen Begrüßung der externen Gäste, Mitwirkenden und aller Teilnehmer:innen. Als Inputgeber:innen dabei waren:

· Stephan Grünewald, Gründer und Geschäftsführer des rheingold Instituts

· Prof.in Dr. Andrea Walter, Wissenschaftliche Begleitung EhrenamtAtlas 2024

· Christin Friege, Referentin im Ministerium des Innern NRW, Referat 35

· Lisa-Kristin Kapteinat, Landesvorsitzende ASB NRW e.V., sowie weitere Mitglieder des Landesvorstands NRW

· Delegierte und Engagierte aus verschiedenen ASB-Verbänden, darunter Kristin Schuhmann und Benjamin Schuldt als Mitglieder des Bundesvorstandes und auch die ASJ NRW e.V., vertreten durch Anna Tsagkoudis

· Ehrenamtliche Engagierte aus NRW präsentierten ihre Engagementbereiche: Das Verpflegungsmodul Köln, das Digitalmobil Bergisch Land, der ASB-Wünschewagen Rheinland, das ASB-Hebammenmobil           Ruhrgebiet, das Versorgungsmobil Münsterland

Mit einem persönlichen Grußwort betonte die neue Landesvorsitzende, Lisa-Kristin Kapteinat, die Bedeutung des Engagements und hieß gemeinsam mit Dr. Stefan Sandbrink (Landesgeschäftsführer) die Gäste und Samariter:innen willkommen. Lisa-Kristin Kapteinat: „Im Angesicht der Krisen unserer Zeit nehmen die Hilfsorganisation eine ganz besondere Rolle ein und sind ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft. Vor allem das Ehrenamt spielt hierbei eine herausragende Rolle. Ehrenamtliches Engagement fördert individuelle Teilhabe und gesellschaftliche Integration und trägt zur Chancengleichheit bei. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, das gemeinschaftliche Zusammenleben aktiv mitzugestalten und neue Perspektiven zu gewinnen.“

Mit einem digitalen Grußwort lud Staatssekretärin Andrea Milz im Rahmen ihrer Videobotschaft zur Beteiligung am Entwicklungs- und Gestaltungsprozess der Zukunft zur Stärkung und Förderung von ehrenamtlichem Engagement ein und bedankte sich bei allen Samariter:innen für das persönliche Engagement.

Stefanie Könitz-Goes, ASB NRW e.V., und Ismene Poulakos, rheingold Institut luden alle Gäste und Teilnehmer:innen zur Mitgestaltung und Diskussion des Tages ein.

 

Zentrale Inhalte und Highlights der Zukunftswerkstatt:

1. EhrenamtAtlas 2024: Prof.in Dr. Andrea Walter präsentierte die wichtigsten Ergebnisse des EhrenamtAtlas. Ihre wissenschaftlichen Einblicke zeigten praxisnah, wie ehrenamtliches Engagement in NRW gestaltet wird und welche Entwicklungen es gibt. „Anhand der Ergebnisse des EhrenamtAtlas 2024 zeigt sich, dass Bezahlung im Ehrenamt zwar immer öfter diskutiert wird, aber Menschen im Ehrenamt wollen nicht für ihr eigentliches Engagement bezahlt werden“, so Walter.

2. ASB-Engagementstudie 2024: Stephan Grünewald, auch als „Psychologe der Nation“ bekannt, ordnete die Ergebnisse der Engagementstudie in einen gesellschaftlichen Kontext ein. Er hob die psychologischen Motive für ehrenamtliches Engagement hervor, wie die „gestaute Bewegungsenergie“ und das Bedürfnis nach Selbstwirksamkeit. Gleichzeitig zeigte er konkrete Wege auf, wie der ASB diese Motive gezielt stärken kann. „Ich sehe Chancen für gemeinsame Schnittpunkte zwischen Unternehmen und dem ASB. Der ASB könnte auch bei Unternehmen Anpackmentalität freisetzen. Durch geeignete Kooperationen könnte man in Unternehmen für ehrenamtliches Engagement werben und im Gegenzug relevante Glaubwürdigkeit im Bereich der Sozialen Verantwortung verleihen“, so Grünewald.

3. Offene Podiumsdiskussion: Moderiert von Ismene Poulakos und Stefanie Könitz-Goes debattierten Stephan Grünewald, Andrea Walter, Chrstin Friege und Stefan Sandbrink im direkten Austausch der Teilnehmer:innen über Chancen und Herausforderungen des Ehrenamts. Dabei wurden insbesondere der Generationswandel und dessen Einfluss auf die Motivation von jungen Engagierten, Anforderungen an nachhaltige Strukturen für künftiges Engagement sowie Strategien und Forderungen zur Stärkung des Ehrenamts in der Gesellschaft in einem lebendigen Diskurs vertieft.

4. Gewinnung von Engagierten für den Katastrophenschutz: Mit einer Menschenschätze-Videoproduktion wurden die beeindruckende Vielfalt und Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im Katastrophenschutz sichtbar gemacht. Christin Friege, Referentin im Ministerium des Innern NRW, stellte die Imagestrategie 2023 vor, die auf Mitgliederbindung und -gewinnung abzielt, und gab einen Ausblick auf die Kampagne 2024 #Bereitwienie, die die Selbstschutzfähigkeit der Bevölkerung stärken soll. „Gemeinsam wollen wir zum Engagement einladen und wer könnte das besser zum Ausdruck bringen als die tollen Engagierten selbst. Wir knüpfen auch mit der neuen Kampagne an das Prinzip von Testimonials aus den Hilfsorganisationen an, diese Mal erweitern wir die Rolle von Botschafter:innen um eigene Kampagnen-Influencer. Alle hier Anwesenden sind eingeladen, sich zu beteiligten“, erklärt Friege.

5. Ergebnisse und Diskussionsbeiträge aus Sicht der Jugend, ASJ NRW e.V. : Anna Tsagkoudis: „Junges Engagement braucht Platz und Raum. Beteiligung und verantwortliche Mitgestaltung sind wichtig. Jungen Menschen übernehmen Verantwortung in der ASJ und damit auch für die Zukunft des gesamten Verbandes. Damit wir uns für unsere gemeinsamen Ziele einsetzen können, ist Austausch und Vernetzung immens wichtig. So können wir unsere Erfahrungen an andere weitergeben und gemeinsam erfolgreich sein.“

6. Workshops zur Zukunftsgestaltung: In zwei parallel stattfindenden Workshops wurde praxisorientiert gearbeitet

Workshop 1: Anforderungen an den ASB und die Gesellschaft basierend auf den sechs Kernmotiven für Engagement.

Workshop 2: Strategien zur Gewinnung, Onboarding und langfristigen Bindung von Ehrenamtlichen. Die Ergebnisse lieferten wertvolle Impulse für die zukünftige Arbeit des ASB.

Ergebnisse: Wertschätzung im Ehrenamt: Klare Rahmenbedingungen und Selbstverwirklichung im Fokus

Eine zentrale Erkenntnis ist, dass finanzielle Aspekte im Ehrenamt eine untergeordnete Rolle spielen. Viel entscheidender ist die Transparenz darüber, welche Aufwendungen durch den Verband oder die Organisation unterstützt werden. Dazu zählen zum Beispiel die Bereitstellung von Verpflegung, Arbeitskleidung oder anderen notwendigen Materialien, die das Engagement erleichtern.

Das wichtigste Motiv für ehrenamtliches Engagement bleibt jedoch die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Ehrenamtliche möchten durch ihren Einsatz Sinn erfahren, ihre Fähigkeiten einbringen und etwas bewirken. Dieses Bedürfnis nach persönlicher Erfüllung und gesellschaftlichem Beitrag steht im Mittelpunkt und ist der wesentliche Treiber für ein langfristiges und nachhaltiges Engagement.

Dank und Ausblick

Zum Abschluss galt ein herzlicher Dank allen Engagierten, die mit ihrem Einsatz die vielfältigen Angebote des ASB möglich machen. Ihre Arbeit ist das Fundament, auf dem der ASB seine Mission, Menschen zu helfen und Gemeinschaft zu stärken, aufbaut.

Die Zukunftswerkstatt zeigte eindrucksvoll, wie unverzichtbar Ehrenamt für die Gesellschaft und den ASB ist – als Ressource und Ausdruck gelebter Solidarität. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, Engagement zu fördern, zu würdigen und in verlässliche Strukturen einzubetten.

„Ein professionelles Ehrenamtsmanagement und belastbare Rahmenbedingungen sind essenziell für ein lebendiges und nachhaltiges Engagement,“ betonte Dr. Stefan Sandbrink, Landesgeschäftsführer des ASB NRW e.V.

Die gewonnenen Impulse fließen in den Verbandsentwicklungsprozess „Menschen schätze und Menschen schätzen ein“. Stefanie Könitz-Goes, Projektleitung ASB NRW e.V. lädt unter dem Motto der Zukunftswerkstatt „Dein Engagement zählt!“ zur weiteren Mitgestaltung im Projekt ein.

Ansprechpartner*in

Stefanie Könitz-GoesReferentin Projektentwicklung

Landesgeschäftsstelle
Kaiser-Wilhelm-Ring 50
50672 Köln

0221 949707-62
0160 94403827
koenitz-goes(at)asb-nrw.de