Prüfen, rufen, drücken könnte 10.000 Leben retten

Vom 18. – 25.09. ist Woche der Wiederbelebung

Erste HilfePresse

Der Herz-Kreislauf-Stillstand ist immer noch die häufigste Todesursache in Deutschland: 60.000 Menschen erleiden dieses Schicksal jedes Jahr, nur 11 Prozent überleben. Dabei könnte eine doppelte bis dreifache Zahl an Betroffenen noch leben – wenn sich die Umstehenden nur trauen würden, Hilfe zu leisten. Der ASB NRW unterstützt die vom „Berufsverband Deutscher Anästhesisten“ (BDA) und der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI) gegründete Woche der Wiederbelebung mit Aktionen und dem Hinweis auf seine Erste-Hilfe-Kurse.

Anhand von wenigen Zahlen wird eindrücklich, worauf es beim Kampf gegen den Herztod ankommt: 64 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände finden zu Hause statt. Da nach drei bis fünf Minuten ohne Blutfluss das Gehirn unwiderruflich zu sterben beginnt, der Rettungsdienst aber frühestens in acht bis 12 Minuten vor Ort ist, liegt die Rettung im beherzten Eingreifen der Umstehenden. „Dabei kann man nichts falsch machen“, betont Stephan Rzadkowski, Leiter Breitenausbildung beim ASB NRW. „Wenn man feststellt, dass ein Mensch bewusstlos ist und die Atmung ausgesetzt hat, sollte man zuerst einen Notruf absetzen und dann loslegen: Wer kann, macht 30 Mal Herzmassage und 2 Mal Beatmung. Wer sich das Beatmen nicht traut, kann auch nur drücken, da meist noch genug Sauerstoff im Blut ist. Nur nichts tun ist falsch.“

In den vergangenen zehn Jahren ist in Deutschland die Quote der Wiederbelebungsmaßnahmen durch nichtausgebildete Personen von 18 auf 42 Prozent gestiegen. Das ist eine gute Entwicklung, im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit dieser Hilfsquote jedoch immer noch abgeschlagen im letzten Drittel der Länder. Weil mit einer höheren Wiederbelebungsquote immer noch mehr als 10.000 Menschen in Deutschland dem Herztod entgehen könnten, plädiert der ASB NRW dafür, schon in den Schulen über lebensrettende Maßnahmen aufzuklären und ruft jeden Menschen über 14 Jahren auf, seine Kenntnisse regelmäßig in Kursen aufzufrischen. Diese sind in der Regel als Eintageskurse (9 Unterrichtseinheiten) statt und sind für ASB-Mitglieder sogar kostenlos: https://www.asb-nrw.de/ueber-uns/termine

Wiederbelebung in zehn Schritten

Für alle, die ihre Erinnerungen kurz auffrischen wollen, hier die zehn Schritte der Wiederbelebungsmaßnahmen:

  1. Schütteln Sie die Person leicht an der Schulter und fragen Sie sie laut: „Ist alles in Ordnung?“
  2. Reagiert die Person nicht, machen Sie Ihre Umgebung beispielsweise durch Hilferufe auf sich aufmerksam.
  3. Prüfen Sie die Atemwege der Person und machen Sie sie evtl. frei. Wenn eine Atmung bemerkbar ist, bringen Sie die Person in eine stabile Seitenlage.
  4. Wenn keine Atmung spürbar ist, rufen Sie die 112 und beantworten alle Fragen der Rettungsstelle: Wo ist der Unfallort? Was ist passiert? Wie viele Personen sind betroffen, verletzt, gefährdet? Warten auf Rückfragen!
  5. Führen Sie Wiederbelebungsmaßnahmen durch: Drücken Sie dazu senkrecht 30 Mal mit durchgedrückten Armen und aufeinandergelegten Händen auf die Mitte der Brust – jeweils sechs bis sieben Zentimeter tief mit einer Frequenz von 100 Mal in der Minute. Als Orientierung kann der Rhythmus des Liedes „Staying alive“ dienen.
  6. Wechseln Sie nach der Herzdruckmassage zur Beatmung: Überstrecken Sie den Hals und beatmen Sie die Person zügig zwei Mal über Mund oder Nase. Halten Sie bei der Mund-zu-Mund-Beatmung die Nase der Person zu (oder andersherum).
  7. Führen Sie die Schritte 5 und 6 durch, bis der Rettungsdienst kommt.

Hier finden Sie auch noch eine Bilderstrecke zur Reanimation: https://www.asb.de/index.php/unsere-angebote/erste-hilfe/erste-hilfe-tipps/reanimation

 

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Susanne WagnerReferentin Kommunikation und Medien

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